Blaise Pascal. Der Zwang zur Bewegung

(1623 – 1662), französischer Mathematiker, Physiker, Literat und christlicher Philosoph.
„Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen.“
”Zu unserer Natur gehört die Bewegung, die vollkommene Ruhe ist der Tod.”
”Wir rennen unbekümmert in den Abgrund, nachdem wir irgendetwas vor uns hingestellt haben, das uns hindern soll, ihn zu sehen.”

Leo N. Tolstoi. Ein schönes Leben auch für die Nachkommen

“Die Welt ist nicht ein Witz und auch nicht ein Tal der Prüfung oder eine Durchgangs-Station zu einer besseren, ewigen Welt. Nein, diese Welt ist eine von jenen schönen, fröhlichen Ewigkeiten, die wir schöner und fröhlicher machen können und machen müssen, für unsere Zeitgenossen und für unsere Nachkommen.” in: Ludwig Marcuse, Philosophie des Glücks, S.242f.

Franceso Mengotti 1794. Eine frühe Warnung

„Die Kriege gehen vorüber, Hass und Rache verlöschen, die Verprassung wächst aber mit der Verprassung, und wird zum Bedürfnis.”

Paul Lefargue. Verhängnisvolle Arbeitssucht

„Eine seltsame Sucht beherrscht die Arbeiterklasse aller Länder, in denen die kapitalistische Zivilisation herrscht, eine Sucht, die das in der modernen Gesellschaft herrschende Einzel- und Massenelend zur Folge hat. Es ist dies die Liebe zur Arbeit, die rasende, bis zur Erschöpfung der Individuen und ihrer Nachkommenschaft gehende Arbeitssucht.“
Das Recht auf Faulheit 1883. Paul Lafargue (1842 – 1911), französischer Sozialist und Arzt. Im April 1868 heiratete er Laura Marx, Tochter von Karl Marx.

Karl Marx und das Auto

” … – während in der kommunistischen Gesellschaft, wo Jeder nicht einen ausschließlichen Kreis der Tätigkeit hat, sondern sich in jedem beliebigen Zweige ausbilden kann, die Gesellschaft die allgemeine Produktion regelt und mir eben dadurch möglich macht, heute dies, morgen jenes zu tun, morgens zu jagen, nachmittags zu fischen, abends Viehzucht zu treiben, nach dem Essen zu kritisieren, wie ich gerade Lust habe, ohne je Jäger, Fischer, Hirt oder Kritiker zu werden.”   (Marx Engels Werke, Band 3., Dietz Verlag Berlin 1969, Deutsche Ideologie I. Feuerbach, S. 33).
Marx kannte das Auto nicht und konnte auch nicht ahnen, dass die technisch-wirtschaftliche Entwicklung auf ökologische Grenzen stoßen würde.


Dieter Thomä. Der positive Störenfried

Der Philosoph Dieter Thomä (* 1959) bringt eine in Vergessenheit geratene Figur der politischen Philosophie wieder zum Vorschein – den Störenfried (lat. puer robustus). Der Puer Robustus wurde ursprünglich vom Vater der modernen politischen Philosophie Thomas Hobbes (1588-1679) eingeführt und als kräftiger Knabe beschrieben, der auf eigene Faust handelt, sich nicht an die Regeln hält, dabei aneckt und aufbegehrt.
Thomä sieht im positiven Störenfried eine progressive Figur,  die innerhalb der Demokratie Verkrustungen und Verfilzungen von Macht aufbricht und somit durch ihr Tun zur positiven Gestaltung anregt.  Thomä zeigt, dass die Störung der Ordnung nicht per se negativ besetzt ist, sie kann auch ein Zeichen für Neubeginn und Verbesserung bedeuten. Der gewaltbereite Schurke kann positiv wirken. (Thomä, Dieter : Puer robustus: Eine Philosophie des Störenfrieds,  2016)